Fotograf: Matthew Yohe, 08. Juni 2010, CC BY-SA 3.0

"Wir begrenzen, wie viel digitale Technologien, Endgeräte und Medien unsere Kinder zuhause verwenden."

Steve Jobs in der New York Times

Jedes Kind hat ein Recht auf eine analoge Kindheit.

Die analoge Schatzkiste für eine digitalisierte Welt

Die Kernforderungen der ÖDP

Die Schule als Ort der Potentialentfaltung.
Verstärktes Gewicht auf lebenskundliche, praktische Fächer wie Kochen, Werken, Theaterunterricht
Den völligen Verzicht auf Smartphone und PC mindestens bis zur siebten Jahrgangsstufe.
In höheren Jahrgangsstufen einen wohldosierten Einsatz, z. B. als Rechercheinstrument.

Bildung & Digitalisierung

Kinder brauchen Potentialentfaltung statt banaler Digitalisierung

Alle Studien bestätigen die Position der ÖDP. Wir brauchen nicht mehr Tablets, sondern kleinere Klassen und mehr Lehrer zur Potentialentfaltung der Kinder.

Machen digitale Medien süchtig?

Das Suchtpotential ist riesig. Mit 30% Smartphonesüchtigen ist Südkorea trauriger Spitzenreiter. Bei uns verbringen Kinder und Jugendliche rund 4 Stunden täglich an Bildschirmen, die Zahl der Suchtkranken steigt rasant. Mittlerweile hat auch die Weltgesundheitsorganisation dies als Krankheitsbild anerkannt.

Werden Kinder durch digitale Medien kurzsichtig?

Entscheidend ist, dass Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase nicht ständig in die Kürze schauen (Handys, Bücher, Bildschirme). In Südkorea, dem Vorreiter der digitalen Medien, sind bereits über 90% der Menschen bis 20 Jahre kurzsichtig. Neben den hohen volkswirtschaftlichen Kosten droht vielen Menschen mit der Kurzsichtigkeit eine spätere Erblindung.

Konzentrationsschwächen und Schlafstörungen?

Der übermäßige Gebrauch der digitalen Medien hat viele Schattenseiten, wie beispielsweise stark zunehmende Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen sowie Übergewicht durch mangelnde Bewegung.

Werden die Leistungen der Schüler besser durch moderne Medien?

Keine unabhängige Studie kann das bisher belegen. Vielmehr werden die Schwachen schwächer, und die Guten nicht besser (aber wenigstens nicht schlechter). Ziel der Bildung sollte es aber sein, jedem Schüler dieselbe Chance zu bieten. Denn schon jetzt sind soziale Unterschiede ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg von Schülern.

Können nicht die Kinder ihre Laptops oder ihre Smartphones in der Schule verwenden? Haben doch eh fast alle eines!*

Smartphones lenken ab, ob zu Hause oder in Schulen. Allein schon durch die Möglichkeit, es könnte ja klingeln oder eine Nachricht kommen. Studien zeigen, dass gerne auch nebenbei gespielt und im Internet gesurft wird. Studenten etwa erreichen bessere Ergebnisse ohne als mit Laptop oder Smartphone. Zudem fördert Mit-Schreiben das Lernen besser als Mit-Tippen!

Häufige Fragen

Ist der frühe Gebrauch von digitalen Medien wichtig fürs spätere Berufsleben?
Ob, wie viele und welche Art von Programmierern und anderen Berufen wir in 15 Jahren benötigen, kann niemand vorhersagen und ist überdies eine fatale Engführung. Denn gute Programmierer entstehen sicher nicht durch das frühe Bedienen von Apps sondern durch das Herausbilden von Interesse, Verstehen von mathematischen und anderen Zusammenhängen. Und in einer sich schnell wandelnden Welt sind Menschen mit einem breiten Verständnis und vielen Fähigkeiten sicher im Vorteil.
Was sagen andere Medien dazu?
Anstatt endlich mehr Geld für kleinere Klassen und eine zweite Lehrkraft in jeder Klasse auszugeben, werden ohne jegliches Konzept und Ausbildung von Lehrkräften 5 Mrd. Euro für die Einführung von Tablets ausgegeben. Die FAZ und viele Experten sprechen zu Recht von einem groben Unfug.
Die Digitalisierung ist doch nicht aufzuhalten. Sollten also die Kinder nicht einen Umgang damit lernen – Stichwort „Medienkompetenz“!
Stimmt, die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Aber was versteht man unter diesem Schlagwort? Was genau und wann soll Medienkompetenz vermittelt werden? Bislang ist dies ein haltloses Schlagwort ohne Konzept und ohne ausgebildete Lehrkräfte, das einfach inhaltslos wiederholt wird.
Was ist für eine glückliche Kindheit und für die Potentialentfaltung von Kindern wichtig?
Dazu gehören neben einer sicheren Bindung vor allem die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und das schrittweise Herausbilden von grob- und feinmotorischen Fähigkeiten, der sozialen Kompetenz, der emotionalen Intelligenz und der Lust aufs Lernen. Tablets und digitale Medien spielen hierfür entweder überhaupt keine Rolle oder stehen diesen Entwicklungsschritten im Weg.
Gibt es weitere Folgen der Digitalisierung?
Leider hat die Digitalisierung auch Schattenseiten. Rohstoffe für die Produktion sind teilweise sehr selten und werden unter schlimmen Bedingungen gewonnen. Recycling von alten Geräten funktioniert kaum und der ganze Müll stellt eine ganz andere Herausforderung für Mensch und Umwelt dar.

"Digitale Demenz"

So schadet übermäßiger Handykonsum unseren Kindern.

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, ÖDP-Vortrag, 19. Juli 2018